Sonntag, 18. Februar 2007

"Grabschwein"

grabschwein

Das ist das Schwein, das jetzt auf Josefines Grab steht. Süß, gell? "Früher" lagen die beiden zusammen bei mir im Badezimmer, oben im Schacht zum Fenster.

finischwein

Der Tod eines nahen Wesens bringt die Seele durcheinander. Das geht nicht zu beschreiben. Die Seele braucht lange, sich wieder zu sortieren. Zu begreifen ist es nicht, wie es passieren kann, dass jemand so nahes - sie war ein fast angewachsener Teil von mir - einfach nicht mehr da ist, von einem Tag auf den anderen. Wie Gedanken und Vorstellungen sich so plötzlich wandeln und erneuern müssen.

Sechsualität

Das mit dem Sex ist völlig überbewertet. Ein vollkommen überstrapaziertes kulturelles Phänomen. Eine kulturelle Praktik. In den Beziehungen wird sie als vermeintlich natürliches Verlangen ausgegeben. Dem Verlangen stimme ich zu, aber der Natürlichkeit?? nicht. Auch außerhalb der Beziehungen wird die Sexualität strapaziert, in der BILD-Zeitung zum Beispiel, an den Kiosken, in den Swinger-Clubs, in der Literatur und so fort und so fort. "Nicht der Funktionsverlust, zum Beispiel der an sexueller Lust, ist es, unter dem die Patienten am meisten leiden, sondern die Bedeutung, die dieser für sie in Bezug auf Liebe und Beziehung hat:>>Sexuelle Systeme zeichnen sich häufig aus durch eine Mischung von Verbot an Kommunikation und grandiosen Leistungsnormen in Bezug auf sexuelle Performance. Paare, die diese Mischung verinnerlichen, haben eine gute Chance, sexuelle Probleme zu entwickeln. Vielleicht sogar als letzte Rettung dagegen<< (Brandenburg u. Kersting 2001, S. 269). In diesem Zitat wird deutlich, wie komplex - und manchmal auch wie kompliziert - menschliche Sexulität gestaltet ist. Natürlich kann man sie als ein >>natürliches<< Phänomen ansehen. Doch genauseo natürlich kann man menschliche Sexualität als >>nicht nur natürlich<< ansehen. Denn sie ist auch ein Kulturphänomen, dazu braucht man nur einen Tag lang Radio zu hören, Fernsehen zu sehen und Zeitschirften durchzublättern. Sexualität ist ein Bereich, in dem sich natürliche Funktionen und kulturelle Überformung so stark durchdrungen haben, dass man überspitzt sagen könnte, menschliche Sexualität ausschließlich als natürlich anzusehen, sei >>ziemlich unnatürlich<<. Denn die Definition von Natürlichkeit könnte bereits einen Teil der Probleme ausmachen, die Menschen sich selbst mit Sexualität bereiten, da dies in Beschreibungen führt, die moralische Fallen aufbauen [...]. Es ist sinnvoll, davon auszugehen, dass es zumindest in unserem Kulturkreis keine menschliche Sexualität gibt ohne (mindestens) ein Derehbuch im Kopf[...]." Schweitzer / von Schlippe 2006

Samstag, 27. Januar 2007

Wochenende

Wo bleibt eigentlich das Leben neben der Arbeit? "Die Arbeit ist Dein Leben!" Ja, ja. Ich weiß.
Eine alte Frage, ich weiß, eine Frage unserer Zeit. Vermutlich / Vielleicht / Vielleicht auch nicht hat man früher mal weniger Wert gelegt auf eine Zeit der Kontemplation. Oder - vielleicht / vielleicht auch nicht - ließ sich die Arbeit kontemplativer gestalten.
Ich liebe es, einfach da zu sitzen, aus dem Fenster zu schauen, und Gedanken ziehen zu lassen. Vorbei vorbei. Ich bin wie ein Schwamm: Ich sauge alles auf, was an mir vorbei kommt, was mich streift, was sich an mir reibt, was sich lediglich kurz zeigt, was mich angeht, was mir zufliegt, was sich an mir stößt, auch was mich nicht angeht. Der Schwamm ist mit Urea behandelt. Das ist Harnstoff, Pipi. Harnstoff in der Bodylotion ist dazu da, die Feuchtigkeit aus der Lotion länger in den Zellen zu halten. Ich verdaue langsam. Die Kapazitäten reichen nicht aus. Der Speicher ist immer schnell voll.
Meine Freundin M. löst ihr Problem - das vielleicht / vielleicht auch nicht heißt: Wo bleibt meine Freizeit - durch stärkere Strukturierung. Der freien Zeit. Hier noch ein zeitliche Struktur, dort noch eine. Meine Sehnsucht gilt der Nicht-Struktur. Keine zeitlichen Vorgaben. Keine Termine. Zeit vergehen lassen, das ist meine Zeit. Gedanken gehen lassen, frei werden. Kein Input mehr. Zum Glück sind Menschen keine Computer. Aber manchmal ist der Gedanke, ich könnte mir noch 512 MB RAM einbauen lassen, verlockend.

Mittwoch, 17. Januar 2007

Ruhe, Ruhe, alle wollen Ruhe, mal 'n Moment auf der Seite liegen ...

Lilli

... und dann ein bisschen gemütlich in die Gegend schauen.

aprilmai06-087

Sonntag, 14. Januar 2007

Wochenende

Am Wochenende hab ich die "Queen" im Kino gesehen. Echt sehenswert. Witzig und gut. Und manchmal traurig. War schon eine wichtige Figur, diese Prinzessin Di. Wir waren doch alle geschockt, damals, als sie starb. Zumindest wir, die wir in ihrem Alter sind.
Und heute habe ich 100 Seiten Richard Powers gelesen, "Der Klang der Zeit". Ich hatte das vor nem Jahr oder so schon mal angefangen und nicht weiter gelesen. Kann ich heute gar nicht verstehen. Extrem gutes Buch. Es geht um Rassenhass in den USA, um Antisemitismus und sehr zentral um Musik.
Okay. Ich lese jetzt weiter. Und morgen geh ich schon wieder ins Kino: "Verfolgt". Bin gespannt. Der Film ist rundum in lesbischer Hand (Regisseurin, Drehbuchautorin, Produzentin, Hauptdarstellerin), erzählt wird aber eine Hetero-SM-Geschichte.

Donnerstag, 11. Januar 2007

...

Wenn mir das vorher jemand erzählt hätte, dass es so schlimm ist, wenn die Katze stirbt ... vielleicht hätte ich sie trotzdem adoptiert.
Sie war ein Teil von mir.
Diese immer wieder auftretende Fassungslosigkeit ... das Wehren gegen Akzeptanz, vielleicht ist es zu früh für Akzeptanz ... die tiefe Trauer ... das überkommt mich regelmmäßig wieder.
Ach, Finchen ...

Marzahn II

... und heute habe ich einen Anschlag im Treppenhaus "meiner" Familie gesehen: Es wird ein Frauenmörder gesucht. In Marzahn. Ein Mädchen und eine Frau soll er umgebracht haben. Was soll man dazu noch sagen?

Mittwoch, 10. Januar 2007

Marzahn

In Marzahn sind wieder fünf verwahrloste Kinder aufgefunden und sofort zum Kindernotdienst gebracht worden. Zum Glück nicht aus "meiner" Familie.
Ist schon 'n heftiger Kiez, dies Marzahn.

Montag, 8. Januar 2007

Elvis

Heute hätte Elvis Geburtstag gehabt. Der Presley.

Sonntag, 7. Januar 2007

Einführung in mein Web-Logbuch

Ich hab mal, damals, es ist schon etliche Jahre her, sieben vielleicht? oder zehn?, meine Magistraarbeit geschrieben über das "Logbuch" von Tami Oelfken. Es war ihr Tagebuch, das sie im Zweiten Weltkrieg geschrieben hat, das sie durch harte Zeiten geleitet hat.
Jetzt schreibe ich auch ein Logbuch. Ein Web-Logbuch. Entstanden sind diese Dinger mal als Logbücher durch das Internet, man nahm sich eines Themas an, zu dem man regelmäßig im Netz surfte, und die Rechercheergebnisse mit vielen vielen Links wurden dann im Weblog verzeichnet.
Heute sind Weblogs vielfach sowas wie Tagebücher, die im Internet veröffentlicht sind. Steht mehr oder weniger Alltägliches drin.
Warum macht man das? Warum machen das so viele? Warum mache ich das?
Ich weiß es nicht so genau. (Weiß man eigentlich über sich selbst mehr als über andere? Wenn es ein Verstehen nicht gibt - wir uns untereinander also nur mehr oder weniger missverstehen können - gibt es dann ein Selbst-Verständnis?)
Ich schreib das Blog, um die Illusion zu haben, mit meinen Freundinnen und b. in Kontakt zu sein, den Frauen, denen ich den Link schicke.
Und um Sätze zu verfassen, um zu formulieren.
Ja.
Soweit erstmal.

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grabschwein

Josefine

Josefine ist verunglückt. Ich habe sie sehr geliebt. Ich liebe sie sehr.

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Mein Lesestoff


Fjodor M. Dostojewski
Der Idiot.


Richard Powers, Manfred Allie, Gabriele Kempf-Allie
Der Klang der Zeit.

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Zuletzt aktualisiert: 18. Feb, 23:11

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